„Atlanten, Karten und Globen aus Berlin“ – Die geographischen Wissenschaften und Verlage in Berlin

21. – 23.04.2023 – Staatsbibliothek zu Berlin

Die Stadt Berlin spielte um ca. 1700 als kleine Residenzstadt noch keine Rolle unter den Wissenschafts- und Verlagsstädten Deutschlands. Dies änderte sich erst durch die Gründung der Kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften (später Königlich Preussische Akademie) im Jahre 1709, der Universität im Jahre 1810 sowie der Gesellschaft für Erdkunde im Jahre 1828. Namen wie Euler, Humboldt, Kiepert, Ritter und Sotzmann stehen beispielhaft für diese Entwicklung.

Die Atlastage wollen die Entwicklung Berlins zu einer bedeutenden Stadt der geographischen Wissenschaften untersuchen. Mit freundlicher Unterstützung der Staatsbibliothek Berlin, insbesondere der Kartenabteilung, nehmen wir Einblick in die vorhandenen Sammlungen und das Wirken Berliner Kartographen. In Vorträgen und Arbeitsgruppen werden die entsprechenden Verlagsaktivitäten im Spiegel der in Berlin entstandenen Atlanten und Karten betrachtet. Dabei werden wir uns u.a. den folgenden Schwerpunkten widmen:

  • Berliner Globen – an ausgewählten Verlagen sowie einer Führung durch die Sammlung Berliner Globen der Staatsbibliothek Berlin wird ein Einblick in die Entwicklung der Globenproduktion in Berlin im 19. Jahrhundert gegeben. 
  • Heinrich Kiepert – und sein Sohn Richard prägten die kartographische Entwicklung im 19. Jahrhundert, eng verbunden mit dem Dietrich Reimer Verlag. Der Nachlass beider Kartographen befindet sich in der Staatsbibliothek Berlin.
  • Die Gebrüder Peter J. und Paul Oestergaard – Mit verschiedenen Verlagen, insbesondere des Columbus -Verlags, setzten sie Anfang des 20. Jahrhundert neue Akzente in der Kartographie in Berlin. Das Wirken des Verlages und der vielfältigen kartographischen Kooperationen wird an beispielhaftem Material nachvollzogen.

Weitere Workshops zu kartographischen Spezialthemen, u.a. zur Sammlung der Geographischen Spiele der Staatsbibliothek, sowie eine umfangreiche Materialschau Berliner Kartographen runden das Programm ab.

Die Internationalen Atlastage richten sich an Interessenten, Fachleute und Sammler von Atlanten mit dem Fokus auf das 19. und 20. Jahrhundert. Dabei werden kartographische und bibliophile Aspekte gleichermaßen betrachtet. 

Programm

Vorträge

Joachim Klein – Atlas Geographicus von Leonhard Euler

Robert Michel – Berliner Verlage und Kartographen:

Eric Losang – Berliner Geo- und Kartographen: Heinrich Kiepert – Versuch einer werksorientierten Kurzbiographie

Reinhard Urbanke – Berliner Geo- und Kartographen: Peter Jessen + Paul Oestergaard (Columbus Verlag)